Autoritäre Logik des Populismus - 'We the people' kann auch Ausgrenzung bedeuten

Autoritäre Logik des Populismus - 'We the people' kann auch Ausgrenzung bedeuten
- Sie sind gegen die Eliten, gegen das politische Establishment – Populisten von Donald Trump bis Marine Le Pen berufen sich stets darauf, das Volk zu repräsentieren, ihm eine Stimme und politische Herrschaft zu verschaffen. Doch welche Rolle kommt dem "populus" im Denken der politischen Moderne wirklich zu und wie konstituiert sich jene Herrschaft, auf die sich etwa Donald Trump beruft?
Stützte sich nicht gerade die amerikanische Verfassung bereits 1787 auf die Formel "We, the People"? Ohne Zweifel gibt es einen legitimen Kern des Populismus, der heute von den öffentlichen Formen und bürokratischen Institutionen der parlamentarischen, repräsentativen Demokratie für viele Wähler nicht mehr erfüllt werden kann. Doch im Kern derer, die dem Volk jene von den politischen Apparaten "entwendete" Macht wieder "zurückgeben" wollen, entdeckt der in Zürich lehrende Historiker Philipp Sarasin eine autoritäre Logik, die dazu neigt, nationalistische, militaristische und sogar diktatorische Züge anzunehmen.

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